Zu diesem Studium, ich bin zurzeit im 3. Semester, kam ich tatsächlich nach einem Besuch des „Tages der offenen Hörsäle“. Da hat mir Bauingenieurwesen am besten gefallen. Meine Stärken lagen schon immer im mathematisch/naturwissenschaftlichen Bereich und gegen Ende meiner Schulzeit wurde mir klar, dass ich Ingenieur werden wollte.
Das Studium an der htw saar macht aus vielen Gründen Freude. Durch die kleinen Gruppen ist der Kontakt zu Dozierenden recht eng. Viele Dozierende bringen in ihren Lehrveranstaltungen immer wieder Beispiele aus eigenen Projekten ein und stellen damit einen Praxisbezug her, dazu kommen die Projektarbeiten und Laborpraktika. Außerdem beinhaltet das Studium ein Praxissemester, das man auch als Auslandssemester verbringen kann. Meine praktische Studienphase würde eigentlich im 5. Semester anstehen. Ich habe aber vor, in dieser Zeit stattdessen ein Auslandssemester an der LAP University in Finnland zu machen. Davon erhoffe ich mir, mich persönlich weiterzuentwickeln, mein Englisch zu verbessern und durch die andere Herangehensweise und die unterschiedlichen Themenschwerpunkte der finnischen Universität meine fachlichen Kenntnisse weiter zu stärken.
Daneben bietet die htw saar viele Möglichkeiten, sich auch außerhalb des Studiums zu engagieren, sei es als Mitglied in Hochschulgremien oder als Mentor*in für Erstsemester.
Als Bauingenieur kann ich meine mathematisch-naturwissenschaftlichen Stärken einsetzen und auch kreativ sein, um an der technischen Lösung von Problemen unserer Zeit mitzuwirken. Die Arbeit im Bauingenieurwesen spielt in vielen der wichtigen Themen unserer Zeit eine große Rolle: beim Umwelt- und Klimaschutz, speziell der energetischen Sanierung von Gebäuden, dem Ausbau von erneuerbaren Energien, beim kreislauffähigen Bauen, der Modernisierung unserer Infrastruktur (z.B. Stichwort Verkehrswende) oder auch bei der Bewältigung von Extremwetterereignissen.
„Erfahrungen für die berufliche Zukunft sammeln“
Aktuell arbeite ich als studentische Hilfskraft im Fachbereich Bauingenieurwesen im Wasserbaulabor von Prof. Dr.-Ing. Alpaslan Yörük an der htw saar. Das aktuelle Projekt, das Prof. Yörük mit der Forschungsgruppe Wasser durchführt, beschäftigt sich mit einem Hochwasserrückhaltebecken in Eppelborn-Dirmingen. Zu meinen Aufgaben gehört es zum Beispiel, bei der Vermessung des Beckens zu helfen, Pläne zu zeichnen oder Messdaten bezüglich des Niederschlags, des Wasserstands im Becken und des Abflusses aus dem Becken auszuwerten. Ziel des Projektes ist die Optimierung bestehender Verfahren der Niederschlags-Abfluss-Modellierung. Diese Modelle kommen unter anderem bei der Erstellung von Starkregengefahrenkarten oder der Planung von Hochwasserschutzmaßnahmen zum Einsatz. Ein weiteres Projektziel ist die Erprobung der vorhandenen Messsysteme zum Aufbau eines Sturzflutvorhersagesystems.
Bis jetzt habe ich an Praktika nur mein sechswöchiges Vorpraktikum gemacht. Hierbei handelt es sich um ein handwerkliches Praktikum, bei dem man erste Baustellenerfahrung sammeln soll und mit den Handwerker*innen auf den Baustellen zusammenarbeitet. Ich habe mein Vorpraktikum bei der Wolff Hoch- und Ingenieurbau GmbH & Co. KG gemacht und habe auf der Baustelle eines Neubaus für ein Pflegeheim mitgeholfen. Praktische Erfahrungen konnte und kann ich auch in meinem Job als studentische Hilfskraft im Wasserbaulabor an der htw saar sammeln, in dem ich seit neun Monaten beschäftigt bin.
Nach dem Abschluss werde ich vermutlich noch einen Master dranhängen, wahrscheinlich auch hier an der htw saar. Bei uns gibt es die Möglichkeit, sich zu entscheiden, ob man sich eher in die konstruktive Richtung (Stahlbau, Betonbau, Holzbau, Statik, Baubetrieb) oder in die Infrastrukturrichtung (Wasser, Abfall, Verkehr) vertiefen möchten. Ich werde mich vermutlich für Wasser, Abfall, Verkehr entscheiden, da ich gerne an der Modernisierung unserer Infrastruktur mitwirken möchte und mich vor allem das Wasser-Thema (Hochwasser, Wasserversorgung, Abwasserentsorgung) sehr interessiert.