Während des Abiturs wurde mir klar, dass ich Ingenieur werden möchte (Leistungskurse Mathe und Physik). Ich wusste, dass das Wasser ein immer wichtigeres Thema im Ingenieurwesen sein würde – so habe ich mich für Bauingenieurwesen mit der Vertiefung Wasserbau entschieden.
Heute lehre ich u.a. Hydromechanik, Wasserbau I, Wasserbau II, Wasserbau III und Numerische Strömungssimulation.
Meine Kernkompetenz liegt in der Strömungssimulation. Dabei bin ich in der Entwicklung solcher Software sowie in dem praktischen Einsatz tätig. Aktuell wollen wir die bestehenden Hochwassersimulationsprogramme weiterentwickeln, um u.a. auch Starkregen detailliert simulieren zu können. Außerdem entwickeln wir auch diese Simulationsprogramme weiter, um Hochwasser besser vorhersagen oder u.a. Bodenerosion infolge Starkregen simulieren zu können. Mit diesen Programmen werden Hochwasser- und Starkregengefahrenbereiche abgeleitet und Maßnahmen zum Schutz entwickelt. Zudem wird mit den Modellen auch die Auswirkung von Klimaänderungen analysiert. Insgesamt nimmt die Gefahr durch Hochwasser und Starkregen wegen der Klimaänderungen zu. Daher sind unsere Forschungsthemen wichtiger denn je und nehmen immer mehr an Bedeutung zu.
„In seinem eigenen Spezialgebiet muss man sich wohl fühlen“
Der Bedarf an Wasserbauingenieur*innen ist aktuell in der Praxis extrem hoch. Alle großen Wasserbauprojekte werden von Behörden begleitet, die entsprechend fachlich ausgebildet sein müssen. Die Absolvent*innen sind daher sowohl bei den Ingenieurbüros und auch bei den Behörden (Landesämter, Ministerien, Kommunen etc.) sehr gefragt.
Im Bereich Wasserbau ist der Anteil zwischen Frauen und Männern ausgeglichen. Dies liegt einerseits an der überwiegenden Planungsleistungen im Büro, aber auch an den Umweltaspekten, die hinsichtlich des Themas Wasserbau ein wesentliches Planungskriterium einnehmen (Umweltverträglichkeitsprüfungen, Gewässerökologie, Gewässerrenaturierung, etc.).
Den Studierenden gebe ich folgendes mit auf den Weg: Man kann nicht in allem sehr gut sein, aber in einem muss man super sein. Daher ist es wichtig, sich zu spezialisieren. In seinem eigenen Spezialgebiet muss man sich wohl fühlen und stets an einer Optimierung arbeiten. Ich erwarte, dass jede|r Studierende ihre|seine Kernkompetenzen findet und diese weiterentwickelt. Das wichtigste dabei ist die Freude an der Arbeit. Die muss man immer im Auge haben. Denn ohne Freude gibt es keinen Erfolg (und umgekehrt).