Als ich mir zum Ende meiner Dienstzeit als Soldat auf Zeit Gedanken über meinen weiteren beruflichen Werdegang gemacht habe, habe ich nach einem Tätigkeitsfeld mit einer breiten Palette an Möglichkeiten gesucht. Nach meiner berufsbegleitenden Ausbildung zum Bürokaufmann zu Beginn meiner Dienstzeit war nun für mich wichtig, an Chancengleichheit und -gerechtigkeit mitzuarbeiten und für Inklusion zu sorgen, indem größtmögliche Partizipation in allen Lebensbereichen hergestellt wird. Soziale Ungleichheiten zu mindern ist mein Ziel.
So bin ich auf die unterschiedlichen Arbeitsfelder im sozialen Bereich aufmerksam geworden: z.B. Klinische Sozialarbeit, Justiz, Suchthilfe, Wohnungslosenhilfe, etc. Bevor ich meinen Bachelorstudiengang „Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit (B.A.)“ an der htw saar begonnen habe, habe ich mehrere Vorpraktika u.a. bei der Drogenhilfe Saarbrücken und dem Diakonischen Werk an der Saar im Bereich Streetwork Landkreis Saarlouis absolviert. Inzwischen, mit 35, habe ich weitere praktische Erfahrungen gesammelt. Dazu gehören ein Praxissemester im Sozialdienst der Justizvollzugsanstalt Saarbrücken, Arbeit als wissenschaftliche Hilfskraft im Projekt „Kriminologische Regionalanalyse Saarbrücken“, Arbeit als wissenschaftliche Honorarkraft in beiden Teil-Projekten der Drogenstudien Saarbrücken, die Anstellung in verschiedenen Bereichen der Drogenhilfe Saarbrücken über 6 Jahre verteilt sowie die Anstellung in der Wohnungslosenhilfe der Landeshauptstadt Saarbrücken. Des weiteren wurden die Forschungsarbeiten "Natur als Erfahrungs- und Bildungsraum - Fallrekonstruktionen im Kontext der Suchthilfe" und "Zur Naturimplikation in der Suchthilfe - Eine qualitative Analyse" im Rahmen der Studienendphase angefertigt.
Wichtig sind dabei für mich besonders zwei Aspekte. Zum einen leiste ich einen Beitrag zur Unterstützung und Weiterentwicklung der Gesellschaft, ich kann Politik aus dem Arbeitsfeld heraus beeinflussen und Kompetenzentwicklung durch Setzen von Impulsen sowohl anstoßen als auch begleiten. Zum anderen bin ich frei in der Umsetzung der Prozesse, die zum Erreichen der Arbeitsziele führen, und ich kann meine Kreativität in den Arbeitsbereich einfließen lassen. Das ist also alles andere als triste Büro- oder Beratungstätigkeit.
„Die bestmögliche Vorbereitung für das Arbeits- und Berufsleben“
Für mich ist die praxisorientierte Ausrichtung der htw saar optimal. Themen und Problematiken werden ganzheitlich betrachtet und viele kreative Elemente eingebracht. Es gibt kein stupides schulisches Lernen, auch wenn immer wieder ein Blick auf die „Klassiker“ der Theorie geworfen wird. Es herrscht ein Verständnis von Bildung als das Bemühen, die innere und äußere Welt in Einklang zu bringen.
Dadurch habe ich mich persönlich enorm weiterentwickelt und ein besseres Menschenverständnis erworben. Ich habe in verschiedenen Bereichen meine Perspektiven gewechselt und Teilnahme an gesellschaftlichem Engagement erworben. Ausschlaggebend war sicher u.a. die Möglichkeit, bereits als Studierender an Forschungsprojekten mitzuarbeiten. Gleichzeitig habe ich durch das Praxissemester einen tiefen Einblick in die Praxis der Sozialen Arbeit gewonnen. Außerdem lassen sich Nebenjob und Studium gut miteinander verbinden.
Daher kann ich jungen Menschen ein Studium an der htw saar nur empfehlen. Es wird nicht nur theoretisch gelehrt, sondern Theorie und Praxis werden in einem zirkulären Prozess ständig miteinander verbunden, Ergebnisse reflektiert, intensiv besprochen und lösungs- und zielorientiert mit Blick auf den ganzen Menschen verarbeitet. Dies stellt aus meiner Sicht die bestmögliche Vorbereitung für das Arbeits- und Berufsleben danach dar.