Nach zwei Semestern Physikstudium an der Universität des Saarlandes habe ich mich für ein Studium an der htw saar entschieden. Im Bachelor habe ich das Studienfach Erneuerbare Energien/Energiesystemtechnik belegt und mich in die thermische Verfahrenstechnik vertieft. Mein Masterstudium habe ich im Fach Engineering und Management mit Vertiefung in die Prozesstechnik absolviert. Grundsätzlich hatte ich schon immer ein naturwissenschaftliches Interesse, das ich im späteren Berufsleben gerne anwendungsnah einsetzen wollte. Daher fiel meine Wahl auf ein Ingenieursstudium an der htw saar. Der Studiengang Erneuerbare Energien/Energiesystemtechnik weckte aufgrund seiner Aktualität und globalen Relevanz mein Interesse. Das Masterstudium ergab sich aus dem Bachelorstudium.
Das Studium an der htw saar war durch viele Laborpraktika sehr anwendungsnah. Es lässt den Studenten*innen zudem viele Möglichkeiten offen. Wir mussten uns erst im 5. Semester spezialisieren, wodurch grundlegende Kenntnisse in allen Ingenieurbereichen gelegt werden konnten. Man hatte die Möglichkeit, während des Studiums an Exkursionen teilzunehmen und so Einblicke in Industrie und Wirtschaft zu gewinnen.
Als Ingenieurin kann ich in der Forschung an zukunftsrelevanten Technologien mitarbeiten, bzw. diese mitentwickeln. Und in der Industrie kann ich mein Wissen beispielsweise in den Produktionsablauf einbringen und diesen aus energetischer Hinsicht optimieren.
„Entwicklung konkreter Einbindungsszenarien für das Power-to-Gas-Verfahren“
So arbeite ich seit dem dritten Semester (2013) am deutsch-französischen Institut für Umwelttechnik (DefiTechno) unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Brunner. Forschungsschwerpunkt des Instituts ist das BEST (BioEnergySTorage)-Verfahren, dessen Entwicklung ich mit begleitet habe. Das BEST-Verfahren ist ein Verfahren zur Methanisierung und kommt im Rahmen von Power-to-Gas zum Einsatz. Power-to-Gas bezeichnet die Speicherung elektrischer, im besten Fall erneuerbarer Energie in einem gasförmigen Energieträger. In einem ersten Schritt wird elektrische Energie mittels Elektrolyse zur Wasserstoffproduktion eingesetzt. Da Wasserstoff aufgrund fehlender Infrastruktur nur bedingt direkt einsetzbar ist, kann dieser in einem zweiten Schritt unter Einbindung von CO2 zu Methan (Hauptbestandteil von Erdgas) umgesetzt werden, welches wie Erdgas ins Erdgasnetz gespeist und im Mobilitätssektor oder zur Strom- und Wärmegewinnung eingesetzt werden kann. Das BEST-Verfahren, bzw. Power-to-Gas vereint somit die Möglichkeit zur Energiespeicherung, zur Dekarbonisierung und zur Sektorenkopplung in sich. Aktuell wird das Verfahren im halbtechnischen Maßstab an einem industriellen Standort erprobt. Darüber hinaus beschäftigen wir uns mit der Entwicklung konkreter Einbindungsszenarien für das Power-to-Gas-Verfahren. Dieses ist auch Thema meines Promotionsvorhabens. In diesem Zusammenhang ist das Thema Energiemanagement im Industriebereich ebenfalls in den Fokus gerückt.