Schon als Kind war ich davon fasziniert, was man mit Elektrotechnik alles bewerkstelligen kann. Dann in der Schule haben mir die Naturwissenschaften immer Spaß gemacht – Physik, Mathematik, Programmieren. Ich hatte tatsächlich auch gute Lehrer. Da ich zwar ehrgeizig war, aber auch bequem, war ich nicht unbedingt der Beste in der Klasse. Als es an die Wahl des Studiums ging, habe ich mich für die Elektrotechnik entschieden. Denn es hat mich mehr gereizt, menschliche Erkenntnis zum Erschaffen von etwas Nützlichem anzuwenden als reine Grundlagenforschung zu betreiben.
Das Spannende an der Elektrotechnik ist, dass sie allgegenwärtig ist. Durch die Pandemie hat die Digitalisierung enorm an Fahrt gewonnen, aber Digitalisierung ohne die Elektrotechnik ist nicht vorstellbar, denn jeder Computer, ob Notebook oder Handy, ist voller Elektronik – schließlich sind die Informations- und Kommunikationstechnik Teilgebiete der Elektrotechnik. Im Auto nimmt die Zahl der elektrotechnischen Komponenten stark zu, angefangen bei der Zündanlage im Ottomotor, vor allem aber durch die Steuergeräte und die Fahrassistenzsysteme auf dem Weg zum autonomen Fahren, also nicht erst, seit es Elektrofahrzeuge gibt.
Auch kommt man überall da, wo gemessen und gesteuert wird, ohne die Elektrotechnik nicht aus. Deshalb ist jede Kläranlage, jedes Schwimmbad und jede Fabrik ein potentielles Arbeitsumfeld für eine/n ElektroingenieurIn. Es kommt nicht von ungefähr, dass die Seawater-Cubes, also die Meeresfischzuchtanlagen für den Landwirt von nebenan, zusammen mit ElektroingenieurInnen entwickelt worden sind.
„Begeisterung für Elektrotechnik auf Studierende übertragen“
Und natürlich erfordert die Energiewende jede Menge Arbeit von ElektroingenieurInnen – nicht nur, um neue Formen der Energiegewinnung zu ersinnen und umzusetzen, sondern auch um die Energienetze auszubauen und mit mehr (künstlicher) Intelligenz auszustatten.
Diese Begeisterung für die Elektrotechnik möchte ich auf meine Studierenden übertragen. Denn in erster Linie macht es mir Spaß mit jungen Leuten zusammenzuarbeiten. Als Professor arbeiten zu dürfen, empfinde ich als Privileg. Denn es ist ein Beruf mit Verantwortung, verbunden mit der Freiheit, an Themen zu forschen, die mich persönlich interessieren.
Äußerst spannend ist auch die Kooperation mit der Wirtschaft. Ich selbst habe mit großen Firmen wie ZF zusammengearbeitet, aber auch mit kleinen Firmen, wie QBO Saar und auch mit Start-ups wie Nyxoah in Belgien. Die Liste der Kooperationen zwischen dem Studiengang Elektro- und Informationstechnik und Firmen wäre zu lang, um sie hier anzuführen. Für Studieninteressierte kann es sich aber lohnen, bereits vor dem Studium mit Firmen in Kontakt zu treten, um die Möglichkeit eines kooperativen Studiums für sich auszuloten. Nicht wenige Studierende verdienen sich damit während des Studiums den Lebensunterhalt.