Schon in der Schulzeit wurde in mir das Interesse an Mathematik und Naturwissenschaften geweckt. Im Lauf der Zeit entwickelte ich eine Leidenschaft dafür, Dinge zu entwerfen. So führte mich mein Weg direkt zu einem ingenieurwissenschaftlichen Studiengang. Ich habe im Studiengang Master Engineering and Management an der htw saar studiert, weil die Hochschule während meines Bachelor-Studiums für mich ein starker Partner sowohl im Studium als auch bei der Arbeit als Werkstudent für die Dillinger Hütte war. Das werde ich nicht vergessen.
Ich habe das Studium als ein hervorragendes Grundlagenstudium erfahren, mit dem ich in allen Industriezweigen gut bestehen kann. Während meines Studiums habe ich in der Stahlindustrie gearbeitet und mit meinem Abschluss wechsle ich nahtlos in den Kraftwerksbau – mit dem sichern Gefühl, dort gut aufgehoben zu sein. Das liegt auch daran, dass beim Studium an der htw saar der Praxisbezug großgeschrieben wird.
„Ich habe Stahl als hochwertiges, langlebiges und zukunftfähiges Produkt kennengelernt."
Zum einen wird ein Praktikum in einem Industriebetrieb im Rahmen des Studiums gefordert und zum anderen fördert die htw saar auch das Sammeln praktischer Erfahrungen durch Werkstudententätigkeiten, die Mitarbeit in den Laboren oder auch den interkulturellen Austausch. Ich habe mir keine Gelegenheit entgehen lassen und habe während dem Studium als Werkstudent gearbeitet, im Bachelor für die Dillinger Hütte und im Master für die Plakoma, ein Auslandssemester absolviert und in den Laboren mitgearbeitet. Darüber hinaus habe ich im Bachelor ein Semester in Cork in Irland verbracht. Die Erfahrung eines Auslandssemesters muss ich jedem Studierenden empfehlen – selten im Leben erhält man solch eine Chance, sich selbst und die Welt so ausgiebig kennen zu lernen.
Spannend fand ich die Mitarbeit an Projekten in der Stahlindustrie. Dabei ging es vor allem darum, Anlagen und Maschinen neu zu konstruieren oder instand zu halten. Ich habe Stahl als hochwertiges, langlebiges Produkt kennengelernt, das an europäischen Standorten vergleichsweise klimafreundlich produziert werden kann. 40 Jahre beträgt die durchschnittliche Lebensdauer eines Stahlprodukts, hundert Prozent können wiederverwertet werden, rund 70 Prozent des jemals produzierten Stahls sind laut Salzgitter AG noch immer in Gebrauch.
Ein bisschen hat auch meine berufliche Zukunft mit Stahl zu tun: Schon vor meinem Abschluss hatte ich meinen Arbeitsvertrag bei einem Unternehmen im Kraftwerksbau unterschrieben. Dort werde ich mich vor allem mit der Projektabwicklung und der Industriemontage beschäftigen.
Übrigens: Ich kann es nur unterstützen, wenn sich junge Frauen für ein Studium der Ingenieurwissenschaften entscheiden. Die wichtigsten Kriterien sind nicht Geschlecht oder Talent, sondern Durchsetzungsvermögen, Entscheidungsfreude, Ausdauer und eine ungeheure Menge an Neugier.