Das Ingenieurwesen liegt bei uns wohl in der Familie: Mein Vater ist Ingenieur, Großvater und Großmutter waren ebenfalls Ingenieur und Ingenieurin sowie auch deren Eltern. Unabhängig davon hat mich die Welt um mich herum schon immer interessiert. Ich wollte schon immer wissen, warum was wie funktioniert. Als Ingenieur habe ich die Chance erhalten, genau das zu tun.
Also habe ich Maschinenbau und Prozesstechnik an der htw saar studiert und mit dem Bachelor abgeschlossen. Das Tolle ist, dass die htw saar so stark vernetzt ist. So konnte ich parallel zum Studium als Konstrukteur im Sondermaschinen- und Anlagenbau in Festanstellung arbeiten, später dann als Projektleiter in Vollzeit – das war jedoch kein duales Studium. Und dann bekam ich die Gelegenheit, meine Expertise in China beim Aufbau eines ersten Werks mit einzubringen. Ich war damals für den Aufbau der Konstruktion in China und den relevanten Know-how-Transfer von Europa nach Asien und zurück verantwortlich. Da ich zu diesem Zeitpunkt bereits mitten in der Arbeitswelt war, war der Master für mich damals keine wirkliche Option mehr.
Ein wesentlicher Aspekt am ingenieurwissenschaftlichen Studium ist, dass ich gelernt habe, strukturiert zu arbeiten. Gleichzeitig ist es entscheidend, effizient zu lernen, da die Anzahl der Themenfelder sehr groß ist. Für mich schafft das Studium eine sehr weite Perspektive und erlaubt somit, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Wie gesagt, ich habe mich für fast alles interessiert, vor allem für den Bereich Konstruktion. Sprachen lagen mir damals weniger, umso erstaunlicher ist es, dass heute die Sprache eines meiner wertvollsten Tools ist.
„Einen der wichtigsten Märkte ab Tag 1 mitgestalten“
Mein weiterer Lebensweg liegt klar vor mir: Ich bin angetreten, um das Hightech-Unternehmen SVOLT, das auf die Produktion von Batterien für E-Fahrzeuge spezialisiert ist, in Europa erfolgreich zu machen. Das verdanke ich auch dem perfekten Timing im Jahr 2019: Ich war damals mit dem Aufbau einer Business Unit beim Technologieunternehmen ABB gerade fertig, und ABB hatte zu dieser Zeit begonnen, das Unternehmen global umzustrukturieren. Dies war für mich der Anlass, mich anderweitig zu orientieren. Ich kannte den Europa-Vorstand von SVOLT aus unserer gemeinsamen Zeit bei einem kanadischen Automotive-Zulieferer, und wir haben über die Jahre immer den Kontakt gehalten. Herr Wollenhaupt kam ca. drei Monate vor mir zu SVOLT – das hat hervorragend gepasst. Die Pläne von SVOLT habe ich als eine große Chance gesehen, sowohl das, was ich gerade bei ABB machen konnte, in einem Großformat auszurollen, als auch die aus meiner Sicht entscheidenden Werte in eines der wichtigsten Technologiefelder der kommenden 30 Jahre frühzeitig zu verankern. Und dazu gehören für mich Werte wie Diversität, Menschlichkeit, Fokus auf Kunde*innen und Mitarbeiter*innen gleichermaßen, Commitment und die feste Überzeugung, dass wir das Richtige tun.
Wir haben jetzt die einmalige Chance, mit der Elektromobilität einen der wichtigsten Märkte der Zukunft von Tag 1 an mitzugestalten. Die Haltung „Das haben wir schon immer so gemacht“ gibt es nicht bei SVOLT, so brauchen wir keine alten Strukturen aufzubrechen, sondern können neue, zeitgemäße und zukunftsweisende schaffen. Mit unserer Arbeit bei SVOLT leisten wir einen Beitrag gegen den Klimawandel. Dabei habe ich die Chance, Arbeitsplätze zu schaffen, die nachhaltig und zukunftssicher sind. Und das im Saarland in einem Bundesland, das diese dringend benötigt und in Zukunft noch dringender benötigen wird. Schon heute arbeite ich mit großartigen Menschen zusammen, die als Teil meines Teams mit mir gemeinsam diesen Weg gehen und mich immer wieder aufs Neue verblüffen. Vom Saarland aus habe ich die Chance, ein chinesisches Unternehmen zu internationalisieren. Das ist eine besondere Herausforderung, da die Kulturen sich sehr unterscheiden und ein hohes Maß an Komplexität besteht. Aber ich mag Dinge, die mich herausfordern.