Als ich das erste Mal eine Uni von innen gesehen habe, wusste ich, dass ich hierbleiben will. Das Zusammenarbeiten mit jungen und junggebliebenen Erwachsenen macht mir einen Mordsspaß. Den Lernprozess begleiten zu dürfen, mitzuerleben, wie es gerade in mathematischen Themen klick macht, begeistert mich jeden Tag aufs Neue. Ich habe selbst Mathematik, Wirtschaftswissenschaften und Psychologie studiert und finde jeden der drei Studien- und Forschungsbereiche auf seine ganz eigene Weise faszinierend. Der Blick über den Tellerrand der eigenen Forschungsdisziplin ist für mich maßgeblich, um eine berufliche Zukunft in diesem Land erfolgreich zu gestalten. Heute lehre ich Entscheidungstheorie, Statistik in unterschiedlichen Facetten und Mathematik an der htw saar.
Ich interessiere mich in erster Linie für moderne evidenzbasierte Lehrformate an Hochschulen. Das setzen wir aktuell im Projekt DIGITAM um. Letztes Jahr wurden Kolleg*innen von mir und ich für unser didaktisches Format Lernteamcoaching mit dem Landespreis Hochschullehre ausgezeichnet. Hier bin ich gerade in der Evaluation. Besonders freue ich mich, Mitglied im mind.htwsaar, dem Kompetenzzentrum für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Didaktik an der htw saar unter Leitung von Prof. Dr. Frank Kneip, zu sein. Meine weitere Leidenschaft liegt in der psychologischen Entscheidungstheorie, also in der Beantwortung der Frage, warum Menschen manchmal merkwürdige Entscheidungen treffen. Das passt hervorragend zum Lernen im Allgemeinen.
In der Gestaltung effektiver Lernmethoden kooperieren wir in erster Linie mit anderen Bildungsträgern und Bildungswissenschaftlern und Didaktikern, also auch Schulen und dem LPM. Interesse an menschlichen Entscheidungen haben viele Unternehmen und Verbände, da gab und gibt es unterschiedlichste Kooperationen mit Globus, dem VDMA, pluscard, ZF, der Dillinger Hütte und noch vielen mehr.
Die wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge bieten eine Vielfalt, die viele neue Türen öffnet. Man lernt, die wirtschaftliche Umwelt zu verstehen und sich kritisch mit ihr auseinanderzusetzen. Auch die Kombination mit technischen und psychologischen Inhalten ist für viele Studierende reizvoll. Ich kenne kaum einen Studienbereich, der sich so flexibel gestalten lässt und so wertvoll für das Leben ist. Die Absolvent*innen der Wirtschaftswissenschaften haben beste Perspektiven für ihren Werdegang, denn die Einsatzbereiche sind vielfältig. Unternehmen jeder Größe brauchen Mitarbeiter*innen mit Wirtschafts-Knowhow, genauso wie in jeder Branche. Auch Selbstständigkeiten werden durch wirtschaftswissenschaftliches Knowhow möglich. Und auch geografisch bieten sich Spielräume für jeden. Egal ob man im Saarland bleiben möchte oder die große weite Welt erkunden will, Wirtschaftswissenschaften braucht man überall.
„Neugier ist eine ganz wichtige Eigenschaft“
Für mich unterscheidet sich die htw saar (gerade in der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften) besonders im persönlichen Kontakt zwischen Studierenden und Lehrenden von anderen Hochschulen. Wer gern in der Anonymität großer Hörsäle abtauchen möchte, ist bei uns falsch. Wir kennen die Studierenden persönlich und wir interessieren uns auch für sie. Das bedeutet aber im Umkehrschluss, dass wir hohe Erwartungen an die Kommunikation und an die Leistungsbereitschaft haben. Dann können wir hier hervorragend miteinander arbeiten und lernen. Dies und unsere Lehrkultur bereitet die Studierenden auf die zukünftigen Herausforderungen sehr gut vor. Wir arbeiten mit modernen Technologien und üben moderne Kooperationsformen. Wir pflegen eine offene, wertschätzende Feedbackkultur und unterstützen einander in persönlichen Krisensituationen.
An der htw saar und insbesondere an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften stehen Punkte wie Entrepreneurship, Digitalisierung/Moderne Lehrformate, Nachhaltigkeit, Diversity, Internationalisierung im Mittelpunkt von Lehre und Forschung. Ich konzentriere mich in meiner Arbeit auf moderne Lehrformate und ihre Wirkungen, insbesondere auf digitale Lernformate. Und im Rahmen der Mission der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften – “Wir vermitteln mehr als Wissen” – ist das Service Learning ein wunderbares Beispiel, ein Lernkonzept, das die Umsetzung studienbezogener Inhalte mit gesellschaftlichem Engagement verbindet.
Meine Botschaft an Studierende: Gerade im mathematischen Bereich ist Neugier eine ganz wichtige Eigenschaft. Man darf sich nicht entmutigen lassen und resignieren. Hier an der htw saar findet man immer Unterstützung, wenn man sich traut, danach zu fragen. Und dann werden aus unüberwindlich erscheinenden Problemen ganz schnell gemeisterte Herausforderungen.