Ich bin in der Lehre im Studiengang der Angewandten Hebammenwissenschaft (B.Sc.) tätig. Zu diesem gehört der Tätigkeitsbereich Skills Lab, ein Übungslabor, in dem Studierende nach der fachtheoretischen Lehre, ihr neu erworbenes Wissen an Simulatoren anwenden können, bevor im Anschluss daran die Umsetzung am praktischen Lernort erfolgt. Zudem bin ich als Praxiskoordinatorin dafür zuständig, dass der Theorie-Praxis-Transfer in der hochschulischen Hebammenausbildung, zwischen fachtheoretischer Lehre und dem praktischen Lernort, unterstützt und nachhaltig gefördert wird.
Bevor ich an die htw saar kam, habe ich International Child Health an der Fakultät für Global Health am University College London studiert. Durch meine Tätigkeit als Hebamme sowohl in Industrie- als auch in Entwicklungsländern konnte ich erfahren, wie wichtig es ist, dass die Politik im Bereich Gesundheit, Bildung und Finanzen gemeinsam Herausforderungen thematisiert und Lösungen findet – weit über das Thema Fachkräftemangel im Gesundheitswesen hinaus. Zu meinem Tätigkeitsspektrum als Hebamme gehört es, die Mutter-Kind Gesundheit zu fördern, aber auch in einem befähigenden Umfeld zu arbeiten, so dass ich mein Potential als Hebamme vollständig nutzen und leben kann. Daher wollte ich gerne mit an den Verhandlungstisch und hierfür sowohl wissenschaftlich, gesellschaftlich und politisch den Weg ebnen.
Zu dem Studiengang International Child Health bin ich deshalb gekommen, weil dies ein interdisziplinärer Studiengang mit dem Schwerpunkt der Förderung der Globalen Mutter-Kind Gesundheit ist. Hier lernen Fachkräfte aus den unterschiedlichen Bereichen im Gesundheitswesen (Hebammen, Psycholg*innen, Kinder- und Frauenärzt*innen), sowie Vertreter*innen von NGOs oder aus der Internationalen Politik miteinander und voneinander. Besonders bereichernd war während meines Studiums die Zusammenarbeit mit der Studiengangsleitung Prof. Anthony Costello, dem ehemaligen WHO Direktor für Mutter-Kind und Adoleszenz Gesundheit.
„Fehler reduzieren sowie eine gesunde Fehlerkultur erlernen und leben“
Das Interdisziplinäre gefällt mir an der htw saar sehr gut, denn sie verknüpft erfolgreich die Disziplinen Technik, Wirtschaft und Sozialwissenschaften miteinander. Somit ist der Blick über den eigenen Tellerrand bzw. die dazugehörige Fachdisziplin möglich und ein gemeinsames Miteinander ermöglicht neue, innovative Projekte – gemeinsam werden Grenzen überwunden!
Außerdem ist für mich wesentlich, dass die Internationalisierung im Studiengang großgeschrieben wird. Denn die Hebammenwissenschaft entwickelt sich in Deutschland gerade erst, und globale Kooperationen sind wichtig, da wir noch viel von unseren Kolleg*innen, die den Weg bereits vor uns beschritten haben, lernen können. Daher haben wir in einigen Modulen bereits internationale Akzente gesetzt, sind jedoch auch an gemeinsamen digitalen Forschungsvorhaben interessiert, da es mittels Digitalisierung einfach ist, Landesgrenzen zu überwinden.
Daneben ist die Arbeit in Kleingruppen ein essentieller Bestandteil unserer Tätigkeit im Hebammen Skills Lab. Das Skills Lab ist neben der Funktion als 3.Lernort im Studium ein sicherer Raum, in dem Fehler gemacht werden dürfen, die dann im Anschluss gemeinsam reflektiert werden. Der Einsatz unterschiedlicher Simulatoren und eine komplexe IT-Struktur zum Aufzeichnen und Debriefing dieser Lernsituationen unterstützt uns hierbei. Das Ziel ist es, Fehler zu reduzieren sowie eine gesunde Fehlerkultur zu erlernen und zu leben.
All das sind auch gute Argumente für Studienwillige, sich für die htw saar zu entscheiden. Denn in der Fakultät für Sozialwissenschaften sind Sozial- und Gesundheitswissenschaften eng miteinander verknüpft. So besteht die Möglichkeit, sich für eine Studienrichtung zu entscheiden, wobei gleichzeitig neue Studienformate durch die Synergien und Expertise der Fakultät entstehen.