Den Beruf als Professor an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) habe ich gewählt, weil mich die Beschäftigung mit innovativen Fragestellungen schon immer fasziniert und motiviert hat. Hierbei war mir wichtig, die Erkenntnisse auch in die Praxis zu bringen. Heute lehre ich Logistik und Wirtschaftsinformatik.
Aktuell betreue ich das Projekt TERMINAL, bei dem es um das automatisierte Fahren im Bereich Personentransport geht. Ganz allgemein interessieren mich die Digitalisierung im Bereich Transport und die Gestaltung ökologisch und sozial nachhaltiger Supply Chains.
Ein spannendes Thema an der htw saar sind vor allem die Ausgründungen. Im Jahr 2014 habe ich mit Mitarbeiter*innen und Studierenden die Firma Qivalon gegründet. Der Gründung gingen sechs Jahre Forschung in mehreren Projekten zum Themenbereich cloud-basierte Entscheidungsunterstützung für Speditionen voraus. Für die Firma bin ich weiterhin als „Scientific advisor“ tätig. Darüber hinaus bin ich Sprecher der Regionalgruppe SaarRheinPfalz der Bundesvereinigung Logistik. Mit regionalen und internationalen Unternehmen arbeite ich regelmäßig in Form von Abschlussarbeiten und Studienprojekten zusammen.
„Wichtige aktuelle Themen systematisch vorantreiben“
Das Studium an der htw saar ist geprägt von den persönlichen Kontakten zu den Dozierenden, und es besteht eine gute Vernetzung unter den Studierenden. Dazu besticht die überschaubare Größe des Campus, der trotzdem hinreichend groß ist und viele Freiheitsgrade („keine Schule“!) zulässt. Durch aktuelle Vorlesungsinhalte und innovative Lehrformate bereiten wir die Studierenden auf die zukünftigen Herausforderungen vor. Jungen Menschen rate ich zum Studium der Wirtschaftswissenschaften, weil es sehr breit angelegt ist und die Absolvent*innen branchenübergreifend einsetzbar sind. Daraus ergeben sich hervorragende berufliche Perspektiven. Daneben werden für die Gesellschaft wichtige Themen systematisch vorangetrieben, was die Hochschulleitung strukturell aktiv unterstützt. Als Professor kann man hier seine Schwerpunkte setzen und sich sehr gut einbringen. Denn nach dem Motto “Wir vermitteln mehr als Wissen” bieten wir auch neben dem Kernstudium einiges; so führen Exkursionen zu Unternehmen zur Auseinandersetzung mit der Umgebung, in der später gearbeitet wird, und durch Fallstudien erprobt man in der Gruppe das Lösen von größeren Problemstellungen, für die es keine Musterlösung gibt.
Studierenden und Studieninteressierten möchte ich mit auf den Weg geben, dass sie Vertrauen in ihren eigenen Weg haben sollen. Dass sie schon vor dem Studium wichtige Kompetenzen erworben haben und durch die vielfältigen neuen Impulse und individuellen Erfahrungen im Studium ihr eigenes Profil weiterentwickeln. Dass sie dabei darauf achten sollen, Dinge zu tun und zu lernen, die zu ihnen passen – so kann jeder seinen Platz im Leben finden. Denn das Leben ist ein langer, nie richtig abgeschlossener Weg und das Studium nur ein – wenn auch sehr wichtiger – Baustein.