Zum Studium des Bauingenieurwesens kam ich durch meine Ausbildung zur Bauzeichnerin im Bereich Tief-, Straßen- und Landschaftsbau im Ingenieurbüro Paulus & Partner in Wadern. Dadurch hatte ich bereits Einblicke in sehr viele Projekte in ganz unterschiedlichen Aufgabenfeldern der Bereiche Kanalplanung, Wasserversorgung und Straßenplanung.
Nach dem erfolgreichen Abschluss 2021 war direkt klar, dass ich mich in diesem Themenfeld auf jeden Fall noch weiter fortbilden möchte, und dazu bot sich dieses Studium an. Da ich nicht komplett den Anschluss an die Praxis und den Arbeitsalltag verlieren wollte, habe ich mich für das kooperative Studium an der htw saar entschieden und konnte dadurch weiterhin bei Paulus & Partner bleiben.
An der htw saar begeistert mich der enge Kreis der Teilnehmer*innen pro Semester und der permanent nahe Bezug zur Praxis. Außerdem war es mir persönlich sehr wichtig, nahe meiner Heimat bleiben zu können. Besonders freue ich mich auf die Praxisphase im 5. Semester, um viele der bis dorthin gelernten Inhalte direkt anwenden und neue Erfahrungen sammeln zu können.In Bezug auf das Vorpraktikum kam mir ebenfalls meine Ausbildung zugute, da ich diese nutzen und anerkennen lassen konnte.
Der Aufbau meines kooperativen Studiums beinhaltet momentan während der Vorlesungen jeden Monat 30 Stunden im Betrieb, die ich immer an den jeweiligen Vorlesungsplan anpassen kann und in der vorlesungsfreien Zeit eine normale 40-Stunden-Woche.Im Anschluss an mein Studium hoffe ich auch weiterhin dort arbeiten und im Bereich der Straßenplanung tätig sein zu können.
Mittlerweile rücken auch in diesem Beruf immer mehr Umweltaspekte in den Vordergrund. Die vielen Möglichkeiten, beispielsweise der Ressourceneinsparung oder Verwendung nachwachsender Rohstoffe, interessiert mich sehr. Weitere Beiträge zum Umweltschutz können auch eine vermehrte Begrünung der Städte, Planung von Regenrückhaltemaßnahmen oder Verwendung von versickerungsfähigen Oberflächenbelägen sein.
Vor der Entscheidung das Studium tatsächlich zu beginnen, wurde mir oft die Frage gestellt, ob dieser „Männerberuf“ wirklich etwas für mich wäre. Aber der Beruf wird fälschlicherweise oft mit schwerer körperlicher Arbeit auf Baustellen verbunden, obwohl das nicht der Realität entspricht. Die Arbeit von Bauingenieur*innen besteht zwar unter anderem auch aus Außenterminen auf Baustellen, aber der größte Teil des Berufsalltags findet im Büro statt und zeichnet sich vor allem durch geistige Arbeit und teilweise auch kreative Ideen aus. Im Gesamten beinhaltet dieser Beruf so viele verschiedene Aufgaben- und Themenfelder, dass auch jede Frau sich darin verwirklichen kann.