Ich studiere Fahrzeugtechnik auf Bachelor im 7. Semester. Das Studienfach hat mich gereizt, weil ich schon immer Interesse an Physik und Technik, besonders aber an der von Fahrzeugen hatte. In meiner Freizeit habe ich gerne und oft an Fahrrädern und Autos gearbeitet.
Die htw saar war für mich die erste Wahl, weil das Studium hier stets einen Bezug zur Praxis und zu aktuellen, realitätsnahen Fragestellungen in der Industrie herstellt. Das vermittelte Fachwissen findet immer eine konkrete Anwendung. Schön finde ich, dass man als Ingenieur die Freiheit hat, neue Dinge zu entwickeln und so die Zukunft aktiv mitzugestalten.
Die Praxis habe ich dann intensiv in meiner Projektarbeit im 5. Semester kennengelernt. In diesem Zusammenhang habe ich an einem Fahrdynamik-Prüfstand an der htw saar gearbeitet, der die gesamte Fahrwerkskinematik eines Viertel-Fahrzeuges inklusive Lenkung, Beschleunigung und vertikaler Anregung abbilden kann.
Meine Projektgruppe hat einen Teil des Prüfstandes überarbeitet, neue Teile konstruiert und gefertigt und hat zusätzlich Messtechnik in Form von Beschleunigungssensoren und eine Kamera zur Aufzeichnung der Prüfstandsläufe integriert.
„Mehr für ein Ingenieurstudium begeistern“
In dem Engineering Project in English im 6. Semester habe ich zusammen mit meiner Projektgruppe ein altes Formula Student Fahrzeug aufbereitet. Wir haben den Verbrennungsmotor revidiert, einen neuen Ansaugkanal konstruiert und diesen mit Hilfe von CFD (Computational Fluid Dynamics) strömungsoptimiert. Außerdem wurden die Pedalerie und der Kabelbaum überarbeitet. Ziel ist es, das Fahrzeug in Zukunft bei Bergrennen einzusetzen, um damit mehr Studieninteressierte für ein Ingenieurstudium zu begeistern.
In meiner Bachelor-Arbeit geht es um einen Vergleich zerstörungsfreier Prüfverfahren zur Untersuchung von Fahrradrahmen aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK). Bei solchen Rahmen treten nach Unfällen oftmals gravierende Schäden auf, die von der Bauteiloberfläche nicht zu erkennen sind. Für meine Bachelor-Arbeit untersuche ich, mit welchen zerstörungsfreien Prüfverfahren (z.B. Computertomographie, Aktive Thermographie) eine zuverlässige Schadensanalyse an verunfallten CFK-Fahrradrahmen durchgeführt werden kann, ohne dass der Rahmen durch die Untersuchung selbst zerstört wird.
Dabei kann ich auf Erfahrungen in meiner praktischen Studienphase zurückgreifen, während der ich im Labor für Werkstofftechnik und Schadensanalytik der DEKRA Automobil GmbH Einblicke in die Bereiche der Werkstoffprüfung und Erstellung von Schadengutachten erhalten habe. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Untersuchung von CFK-Fahrradbauteilen.
Nach der Abgabe meiner Bachelor-Arbeit werde ich im Sommer Praktika absolvieren und zum kommenden Wintersemester einen Master-Studiengang belegen. Genaue berufliche Vorstellungen habe ich noch nicht, allerdings ist der Bereich der möglichen Tätigkeitsfelder enorm groß, da das Fahrzeugtechnik-Studium ein sehr breites Grundlagenwissen vermittelt. Damit kann ich mich in die verschiedensten Themengebiete einarbeiten.