Als Maschinenbau-Ingenieur bin ich völlig fasziniert davon, welche Lösungen die Biologie für Aufgaben gefunden hat, vor denen auch wir in Wirtschaft und Gesellschaft stehen. Von solch einer natürlichen Lösungskompetenz zu lernen, begeistert uns jeden Tag aufs Neue – eine Begeisterung, die wir in unseren Studiengang Konstruktionsbionik spiegeln möchten.
- Prof. Dr. Hans-Joachim Weber, Studiengangsleiter Konstruktionsbionik
Abschluss | Bachelor of Arts |
---|---|
Regelstudienzeit | 7 Semester |
Studienbeginn | Wintersemester |
Bewerbungsfrist | 1. August |
Als Schwimmstar Ian Thorpe beim Weltcup in Berlin seinen Weltrekord über 200 Meter Freistil schwamm, führte das so mancher auf seinen "Full-Body-Suit" zurück. Das Material dieses Schwimmanzugs war der Haut eines Hais nachempfunden, die dank ihrer Oberflächenstruktur aus scharfen Zähnchen den Reibungswiderstand im Wasser verringert. Eventuell war dieses Beispiel für Bionik also tatsächlich der entscheidende Faktor im Rennen um Hundertstel Sekunden, von dem Ian Thorpe profitierte.
Oder der Klettverschluss, den der Bioniker George de Mestral erfand. Nach einem Waldspaziergang mit seinem Hund wollte unbedingt wissen, wie sich all die Kletten im Hundefell so fest verhaken können, erkannte das Prinzip der mikroskopisch kleinen Widerhaken und übersetzte es in ein Konzept, das heute Taschen, Jacken, Schuhe und vieles mehr verschließt.
Die Bionik möchte von solch gelungenen Lösungen der Natur lernen und sie in Produkte und Lösungen übersetzen. Denn unsere Natur hat in ihrer 4 Milliarden Jahre langen Entwicklung ganz selbstverständlich eine Auslese getroffen, welche Prinzipien im Wettbewerb des Überlebens funktionieren. Von diesem fantastischen Einfallsreichtum der „Ingenieurin Natur“ können wir Menschen noch viel lernen - von der Automobilindustrie über den Maschinenbau bis zur Textilbranche.
Der berufsbegleitende Studiengang M.Eng. Konstruktionsbionik an der htw saar konzentriert sich im Bereich Bionik auf die Schnittstelle zwischen Biologie und Technik. Hier lernen Studierende, wie man Mechanismen und Konstruktionen der Natur analysiert und sie in ingenieurstechnische Lösungen übersetzt. In dem Aufbaustudium vermitteln wir Berufserfahrenen aus Bereichen wie Maschinenbau oder Mechatronik biologische Grundkenntnisse sowie passende Methoden, wie sie Phänomene in der Natur suchen, erkennen und in ein technisches Prinzip übersetzen können. Expert/innen aus der Biologie wiederum erhalten wichtige Grundkenntnisse rund um Mechanik, Statik, Festigkeitslehre oder Werkstoffkunde. Auch Berufserfahrene aus anderen Bereichen wie Architektur, Biomedizintechnik, Fahrzeugtechnik oder Werkstoffwissenschaften können in dem Studiengang ihren Horizont erweitern, um ihr neues Fachwissen in konkreten Projekten ihres Berufs einzusetzen.
In dem Fernstudiengang bringen wir dabei Inhalte und Spezialisten fachübergreifend aus mehreren Disziplinen zusammen und vermitteln wichtige Grundkenntnisse, bevor die konkrete Projektarbeit beginnt sowie die Abschlussarbeit verfasst wird.
Studierende lernen somit den Weg und die Werkzeuge kennen, mit deren Hilfe sie innovative technische Produkte und Prozesse entwickeln und deren Ergebnisse auf dem Markt anbieten können.
Der Studiengang Konstruktionsbionik beschäftigt sich mit folgenden Fragen:
Wir erhalten unheimlich viel Lehr-Input, viele Anregungen und konkretes Wissen rund um die Biologie und deren technische Umsetzung. Unsere Dozentinnen und Dozenten geben uns wichtige Anregungen, erstklassiges Material und haben immer Zeit für uns.
Daniel Redel, Student
Die Studiengang der Konstruktionsbionik bedeutet eine Horizonterweiterung, welche die Studierenden sehr schnell in ihrer Praxis anwenden können. Nach erfolgreichem Abschluss sind sie in der Lage, für eigene Herausforderungen passende Mechanismen in der Biologie zu finden, sie in technische Prinzipien zu übersetzen und auf den Markt zu bringen. Maschinenbauer und Mechatroniker berücksichtigen bei ihrer Entwicklung neuer Maschinen oder Mechaniken die vorbildlichen Inspirationen aus der Natur und setzen sie in technische Produkte um. Biologen können in ihrem Unternehmen mit Technikern eigene Bionik-Projektteams bilden, um Vorhaben ganz neu anzugehen. Architekten können das Schalenskelett eines Seeigels auf die runde Bauweise ihrer nächsten Entwürfe übertragen. Logistiker nutzen für ihre Geschäftsprozesse neue Erkenntnisse über die effizientesten Wege in einem Ameisenbau. Und so könnte die Liste der Einsatzmöglichkeiten noch lange fortgeführt werden, denn die Inspirationen und Ideen sind nahezu unendlich und warten auf die Neugier der frischgebackenen Konstruktionsbioniker der htw saar.
Bionik kann der Treibstoff für Innovationen sein. Unternehmen interessieren sich für Bionik, oftmals sind die Entwicklungszyklen für Neuprodukte allerdings kürzer als die Bionische Forschung benötigt. Deshalb kommt sie in der freien Wirtschaft selten zum Einsatz. Dennoch würde ich mich jederzeit wieder für den Studiengang an der htw saar entscheiden.
Sarah Modery, Absolventin
+49 (0)681 5867 - 137
cecsaar @ htwsaar .de
htw saar
Haus des Wissens
Gebäude 11
Malstatter Straße 17
66117 Saarbrücken
Raum 11.06.06